Jeder kennt es! Wer schon einmal versucht hat einige Tage auf Zucker zu verzichten, der kennt diesen Entzug nur allzu gut. Er ähnelt dem, der beim Absetzen von anderen Suchtmitteln wie Drogen, Alkohol und Nikotin auftritt.
Die Lebensmittelindustrie macht sich diese Sucht zu nutze und macht verarbeitete Lebensmittel so gut wie immer und überall zugänglich. Auch wenn es heutzutage schon viele „gesunde“ Alternativen gibt, ist es für viele immer noch sehr schwer auf dieses „Fast Food“ zu verzichten. Wir streben nach schneller Befriedigung und das auf Kosten unserer Gesundheit. Die kurzkettigen Kohlenhydratmoleküle werden schnell vom Körper aufgespalten und gelangen in den Blutkreislauf, sie machen schnell satt, bieten jedoch keinen Nährwert. Die Sucht wird kurzzeitig gestillt!
Verzichtet man jetzt von einem Tag auf den anderen auf alle verarbeiteten Lebensmittel, stellen sich Traurigkeit, Gereiztheit und Müdigkeit ein. Manche Menschen berichten sogar über Kopfschmerzen. Diese Episode hält meist für zwei bis fünf Tage an- ähnlich einem Entzug von Drogen.
Dies scheint jetzt für den ein oder anderen nicht überraschend, jedoch soll es daran erinnern, wie schwierig es sein kann zuckerhaltige, verarbeitete Lebensmittel aufzugeben. Zucker wirkt auf das Belohnungssystem. Der Nucleus Accumbens in unserem Gehirn ist ein wichtiger Teil des Belohnungssystems und maßgeblich an der Entstehung von Süchten beteiligt. Genau in diesem Bereich löst Zucker die Ausschüttung von Dopamin und Opioiden aus. Dopamin wird auch als Glückshormon bezeichnen und Opioide haben eine betäubende Wirkung auf den Körper. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Menschen mit Essstörungen berichten, dass sie sich in Momenten übermäßigen Nahrungsverzehrs wie betäubt fühlen. Der Körper wird süchtig nach seinen eigenen Opioiden und diesem Gefühl von Glück. Wir wollen mehr!!
Einmal im Rausch unserer eigenen Hormone,wollen viele Menschen diesen Rausch immer wieder erleben. Und wie bei jeder Art von Drogen sind einige Leute eher gefährdet als andere.
Es ist hart, aber nicht hoffnungslos!
Tipps
Ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg ist es, einen Plan zu haben. Wenn man sich auf einen „kalten“ Entzug einlässt, muss man damit rechnen, dass sich grippeähnliche Symptome einstellen können. Einfacher kann es sein, jede Woche ein „ungesundes“ Element aus seiner Ernährung zu streichen.
Ablenkung ist auch noch ein großes Stichwort! Nicht direkt zu verarbeiteten Lebensmitteln greifen, sonder eine Runde spazieren gehen, ein Glas Wasser trinken, oder sich auf anderem Wege versuchen abzulenken. Man muss sich selbst kennenlernen und unterscheiden lernen, ob es sich um Hunger handelt, oder einfach um die Sucht nach der schnellen Befriedigung. Es wird wahrscheinlich nicht einfach werden, aber Platz für gesündere Lebensmittel zu schaffen, ist mit dem richtigen Plan und etwas Willen durchaus möglich.
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